Mittwoch, 3. Februar 2016

Nach Sardinien? Einblicke in eine Reise (Reisebericht)

Überlegen wo es als nächstes hingeht? Diese Gedanken kommen mir zu häufig. Dieses mal, fiel meine Entscheidung schnell. Ich wollte auf eine Insel, eine Insel in eigener Welt, mit eigenen Gesetzen. Eine Insel welche eigentlich bevölkert ist von Hirten, ehemaligen Nomaden. Ein Paradies finden sollte mein Reiseinhalt sein. Und ich habe dies geschafft. Ich machte mich auf nach Sardinien.
Am Tag meiner Anreise ging es vom Flughafen zum Hotel. Ein normaler Ablauf einer Reise. Doch sofort fiel mir der immense Unterschied auf. Die Sonne lacht mich an, eine kühle Brise zieht vom Meer übers Land und ich beginne zu Lächeln, denn ich weiss, ich bin angekommen. Am Abend lerne ich die Mitreisenden kennen und unser Reiseleiter stellt die Reise vor. Gemeinsam essen wir zu Abend und sitzen noch zusammen auf ein Glas Wein an der Bar. Ich denke, es kann beginnen.

Wir treffen uns am nächsten Morgen zum Frühstück, danach geht es direkt los. Wir fahren zu unserer ersten Wanderung. Welchen Inhalt meine Reise hat? Es ist eine Reise durch eine ursprüngliche Schönheit in Kombination mit Bewegung, Yoga und Begegnungen mit dem Land und seinen Menschen. Wir fahren nach Cala Sisine, ein unglaublicher schöner Küstenabschnitt. Von dort wollen zur Traumbucht Cala Luna wandern. Ein felsiger Weg, jedoch mit tiefen Blicken in Richtung mehr, umsäumt mit dem Duft, der in der Landschaft liegt. Ich reise gerne in Gruppen, begebe mich gerne auf Wanderungen und erlebe somit die Welt im Gehen. Das erste was mir auffällt ist, dass diese Insel sein Gesicht mit jedem Ausblick verändert. Kein Foto gleicht dem anderen. Es ist wie, als würde Sardinien uns in einen Zauber versetzen und uns alle mögliche Bildnisse seiner Schönheit liefern, damit wir an Reizüberflutung unseren Verstand endgültig verlieren und uns vollkommen dem landschaftlichen Genuss hingeben können.
Unsere Wanderung erstreckt sich über mehrere Stunden und als wir endlich an der Bucht ankommen, springen wir in die Fluten des türkisblauen Meeres. Diese Erfrischung belebt den vom Wandern ausgezerrten Geist und lässt uns neue Kraft schöpfen. Es war ein schöner erster Ausflug und lässt uns auf mehr Einzigartigkeit hoffen. Am Abend sitzen wir zusammen in einem sardischen Restaurant und genießen die lokale Küche. Zudem dürfen wir sardischen Schafskäse probieren, welcher aufgrund der hier anwesenden 40.000 Hirten einen besonderen Stellenwert in der Esskultur der Sarden hat. Dazu wird 2x gebackenes Brot gereicht und ein Glasen leckeren Wein.
Jetzt kommt das Gefühl von Urlaub auf!

Der nächste Tag. Am morgen lassen uns ein paar Yogaübungen Kraft für den Tag tanken, denn heute geht es zur Gorropu-Schlucht, eine der tiefsten Schluchten Europas. Mit seinen 500m hohen Kalksteinwänden ist die Schlucht auf alten Hirtenpfaden zu begehen, welche wir für unsere Wanderung aufsuchen. Es ist ein magisches Gefühl. Plötzlich sind wir zurückversetzt in die alte Zeit der Hirtennomaden, wo nichts anderes zählte als seine Herde gesund durch das Land zu führen. Diese Wildnis ist die Zentrale der Gesetzlosen und so entschwinden auch wir allen Regeln und stellen unsere eigenen Wertvorstellungen auf und dies ganz im Geist des Schweigens, denn dieses Prinzip gilt bis heute auf Sardinien. Schweigen ist besser als viel zu wissen. Die Frage nach dem „Warum“ wird sich in dieser majestätischen Schlucht auch gar nicht gestellt. Wir fühlen uns frei und unbefangen. Langsam steigt unsere Lebensfreude in bislang unbekannte Ebenen.

Von hier aus reisen wir weiter in den Süden der Insel, nach Iglesias. Wir schlendern durch die alten Gassen, beobachten alte Männer bei ihrer täglichen Zusammenzunft auf dem Marktplatz, trinken Kaffee und lassen es uns gut gehen. Wir sind schließlich im Urlaub. Hier bleiben wir über Nacht und kaufen vor unserem Schlaf noch ein paar Dinge ein für ein Picknick, welches wir morgen auf unserer Wanderung vorhaben. Der Punta Piscina Irgas ist ein Rundwanderweg durch unberührte Berglandschaft entlang vieler Flüsse und Wasserfällen. Um die Mittagszeit schlagen wir unser „Picknicklager“ auf und genießen unsere Auszeit in der Natur. Sardinien versprüht Magie. Wir sind nun mehrere Tage auf dieser Insel und alles scheint so weit weg von uns. Wir leben vollkommen im Moment des Genusses.

Vom Süden wollen wir aber noch weiter. Wir reisen nun noch in den Norden der Insel. Castelsardo heisst unser Ziel. Unterwegs stoppen wir immer wieder an kleinen Küstendörfern und legen uns an den Strand – schließlich haben wir Urlaub.
Wir wollen am morgigen Tag noch eine letzte große Wanderung unternehmen und diese führt uns zu keinem geringeren Ort als zur Costa Paradiso. Die Wanderung ist gute 4 Stunden lang, entlang einer unverwechselbaren Klippenlandschaft zieht sich unser Weg bis zu unserem Ziel. Die Arena der rosa schimmernden Berge, welche aus dem Ozean hinauswachsen. Es ist ein wahrlich paradiesischer Moment, ganz im Sinne der Namensgebung dieser Bucht. Wir sind überwältigt von der Schönheit im Detail dieser Insel und wollen nochmal richtig entspannen und genießen bevor der Tag der Abreise uns einholt. Diese Reise ist ein heilendes Zusammenspiel aus Wandern, Genießen und entspannen, zudem habe ich auch die Yogaeinheiten mitgemacht, welche mir nochmals ein besonderes, spirituell wie auch körperliches Empfinden verinnerlicht haben. Ich muss schon sagen, dass mir dies sehr gefallen hat.

Der Tag der Abreise kam zu schnell. Die besten Reisen vergehen wie im Flug, als wolle man uns die Zeit für die schönsten Dinge rauben aber trotzdem haben wir die Gewissheit – wir waren da.
Und ich kann nur allen empfehlen auch eine solche Reise zu unternehmen. Zum Beispiel nach Sardinien.

Link zur Reise: http://www.travel-and-personality.de/italien/erlebnisreisen/Sardinien+Wandern+und+Erholen+in+urig-wilden+Gefilden+/IT-SAR 





1 Kommentar:

  1. In großen Gruppen bin ich nicht gerne unterwegs, aber mit meiner Familie schon. Wir sind gerne in den Familienhotels Südtirol und verbringen dort unseren Urlaub.

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