Donnerstag, 22. Oktober 2015

Reisen nach Island: Der Südwesten!

Eine Reise, die sich für alle lohnt, die nur wenig Zeit haben und trotzdem entspannt einen sehr umfassenden Einblick in die Faszination Islands erhalten wollen.“

Mitternacht. Ankunft in Keflavik. Nach und nach kommen die Reisegäste aus dem Terminal. Alle sind müde und gestresst von der Reise. Freundlich werden wir von unserer Reiseleiterin empfangen und zum lokalen Campingplatz gebracht. Eine kurze Nacht für uns alle aber Zeit spielt hier keine Rolle. Wir sind alle aus dem selben Grund hier, na gut, aus den selben Gründen. Wir haben zwar nur eine Woche aber dafür liegt das Versprechen der intensiven Eindrücke geballt und kompakt in der Luft.

Am nächsten Morgen nach einem leckeren Frühstück erkunden wir die charmante Haupstadt Reykjavik. Auf einer Rundfahrt und späterem Rundgang wirkt die kleine Metropole äußerst gemütlich mit kleinen Häuschen, der gewaltigen Hallgrimskirche oder dem modernen Konzerthaus „Harpa“. Wir sind verzaubert von der künstlerischen Architektur der Aussenfassade, welche durch ihre wabenförmige Struktur die Farben des Tageslicht abwechselnd wiedergibt. Da wir jedoch nicht nur wegen der Hauptstadt herkommen sind, fahren wir hinaus aus der Zivilisation und hinein in das Abenteuer.
Es ist wie in einem Märchenland. Plötzlich nach einigen Kilometern ist die geregelte Welt vollkommen vergessen. Island baut sich vor uns auf. An der Südküste entlang fahren wir an dem mächtigen Wasserfall Skogarfoss vorbei, wo sich das Wasser 60m in die Tiefe stürzt. Endlich in dem kleinen Ort Vik angekommen fahren wir hinaus zum Vogelfelsen, welcher oberhalb des einmaligen schwarzen Lavastrandes liegt. Dort beobachten wir die putzigen Papageientaucher, welche gerade mit kleinen Sandaalen im Schnabel ihre Jungen versorgen. Der Ozean ist nun in nächster Nähe und zum ersten Mal realisieren wir, dass wir nun wirklich angekommen sind.
Doch unsere Reise endet hier nicht. Wir wollen noch tiefer in die Wildnis eintauchen und fahren abseits der Asphaltstraße auf die Piste in Richtung Hochland. Wir erreichen die Eldgia-Schlucht und wandern entlang einer Szenerie, die an Jurassic Park erinnert. Wenn man an den riesigen Felsen, an den gigantischen Schluchten vorbeiläuft, bekommen alle von uns das Gefühl, wie klein wir Menschen eigentlich sind. Es ist, als ob uns Island unsere Gedankenkraft raubt und uns in einen tauben Rausch versetzt.
Abends im Gruppenzelt kochen wir uns eine reichhaltige Mahlzeit und sprechen über unsere ersten Eindrücke. Einsamkeit, Abgeschiedenheit und ein gewaltiges Land sind hier um uns herum. Eine Landschaft in die wir immer eintauchen wollen. Diese Nacht schlafen wir alle sehr tief.

Weiter geht’s in den Nationalpark Landmannalaugar. Auf einer Wanderung zwischen Lavafeldern, dampfenden Schwefelquellen und lokalen Gipfeln erklimmen wir einen solchen und blicken vom Wind gepeitscht in eine Landschaft die kein Foto wiedergeben kann. Nur Weite, nur Wildheit, nur uns umgibt diese allmächtige Natur. Wir lösen uns von allen Strapazen der geschäftigen Welt und lassen uns in die Arme des wilden Nordens fallen. Später gönnen wir uns alle ein entspannendes Bad im heissen Fluss direkt vor Ort. Dies ist die optimale Lösung nach einer anstrengenden Wanderung. Keiner von uns ist sich sicher ob dies hier noch an Erwartungen überschritten werden kann...
Völlig betäubt von diesen Eindrücken geht unsere Fahrt weiter durch das holprige Hochland in Richtung des „Golden Circle“. Wir erreichen den Ort wo Geschichte, Schicksal und die Macht der Erde aufeinander treffen – Thingvellir.
In dieser Kulisse wurde schon von den ersten Bewohnern der Insel über das Recht auf Freiheit gesprochen, wurden Gesetze erlassen, Verbrecher bestraft, Ehen vereinbart, Kontakte gepflegt, gewettet und gespielt.

Und genau hier liegt die Nahtstelle der amerikanischen und europäischen Kontinentalplatte, welche uns die unterirdischen Gewalten der Erde sichtbar machen. Diese driften im Jahr ca. 2cm auseinander. Wer kann schon von sich sagen einmal zwischen zwei Kontinenten zu stehen?
Unser Lager schlagen wir dieses Mal beim Geysir „Strokkur“ auf. Direkt an der gewaltigen Wassersäule campieren wir und können uns jederzeit das Spektakel ansehen. Es ist unglaublich welchen Impuls die Erde und dieses Land auf uns ausübt. Wir spüren nun die Lebendigkeit und den Herzschlag Islands. Auch wenn diese Reise schnell vergeht so sind wir mit vollem Verstand und vollem Herzen Tag für Tag hellwach und erleben dies alles hier in vollem Umfang. Und dies ist besser als einfach nur zu existieren.
Bevor wir uns noch zu einem Highlight aufmachen wollen halten wir noch beim Gullfoss dem „goldenen“ Wasserfall. Wieder sehen wir die gigantische Kraft der Erde in tosenden Wassermassen vor uns liegen, lassen uns von der Gischt bespritzen und lachen aus voller Freude heraus.
Aber wer jetzt denkt, dass dieser Wasserfall es schon gewesen ist, der hat sich gewaltig getäuscht. Wir fahren zum höchsten Wasserfall Islands, dem Glymur. Auf einer interessanten Wanderung abseits der Touristenpfade führt uns unser Wege immer tiefer in eine Schlucht voller massiver Steine. Oder sind dies etwa versteinerte Trolle? Weiter zieht sich unser Weg bis wir endlich den Wasserfall erreichen. Es ist als scheint als stürzt das Wasser dort aus dem Nichts direkt ins grüne Paradies. Kaum können wir diese Eindrücke verarbeiten so finden wir uns schon auf der letzten Etappe wieder. Wir erreichen die Halbinsel Snaefellsnes mit dem gleichnamigen Vulkan Snaefell, welche mit seinen 1446m alles überschattet. In dieser grandiosen Landschaft wird jeder Fan von Jules Verne auf seine Kosten kommen. Ja, wir glauben nun auch, dass sich dort der Eingang zum Mittelpunkt der Erde befindet...
Es war wie in einem Traum, wie in Zeitraffer und eben noch schöner im Gefühl. Eine kurze Reise aber eine intensive Erlebnisreise, welche einlädt auf mehr. Mehr Island! Mehr Natur!

Zurück in Reykjavik schlendern wir durch die Straßen und lassen uns wieder von der gemütlichen Atmosphäre verzaubern. Bei einem leckeren isländischen Gericht in einem der vielen kleinen Lokale lassen wir die vielen tollen Eindrücke Revue passieren und ertappen uns vielleicht schon bei der Planung unserer nächsten Reise nach Island?
Denn eines ist klar. Wer einmal hier war, den lässt die faszinierende Insel nicht mehr los.
Es gibt noch viel zu entdecken in diesem verwunschenen Land.
So viel mehr.


Mehr Infos zu Reise: http://www.travel-and-personality.de/Island/erlebnisreisen/Highlights+im+Suedwesten/IS-SWZ





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