Freitag, 20. Februar 2015

Ecuador – Zurück zu den Urspüngen der Menschheit. Kleine Einblicke in ein Tagebuch.

Natürlich hat jeder schon mal einen Regenwald, Ureinwohner (Indianer) oder Vulkane gesehen. Bestimmt auf Bildern oder im Fernseher. Jeder weiss etwas über Südamerika. Doch im nordwestlichen Teil dieses Kontinents befindet sich ein Land, welches all dies vereint und noch mehr.
Ecuador.
Ein Land mit dem man sich auseinandersetzen sollte bevor man es bereist. Nicht wegen einer imaginären Gefahr, sondern damit man nichts verpasst, wenn man im Land ist.

Tag 1

In Quito beginnt unsere Reise. Es ist nicht die größte Stadt des Landes aber dafür die Hauptstadt und sehr geschäftig. Buntes Treiben, ständiges Gewusel und zudem eine gut erhaltene Altstadt. Wir durchstreiften die Gassen, besuchten Museen und Denkmäler und statteten den lokalen Märkten auch in der Umgebung der Hauptstadt (wie Otavalo wegen der besagten Rindslederstoffe) einen Besuch ab. Doch bunte Märtke und enge Gassen kann man in jeder europäischen Großstadt haben. Wir packen unsere Rucksäcke und begeben uns auf eine Reise in die Vergangenheit.

Tag 5
Wir überqueren den Äquator (an das Klima muss ich mich erst gewöhnen) und reisen in den Nebelwald Mindo. Jetzt sind wir endlich da. Das ist Ecuador. In einer gemütlichen Unterkunft direkt im Wald machen wir es uns bequem. Die ersten Atemzüge dieser Luftfeuchtigkeit, der ständige Nebel, die vielen Geräusche aller Vögel, selbst den Puma und den seltenen Brillenbären soll es hier geben. Wir halten Ausschau nach dieser Einzigartigkeit, stoßen aber immer wieder auf das Schmetterlingshaus direkt neben der Unterkunft. Selbst dort beginnt man zu staunen. Eine wahre Pracht bringen uns die exostischen Tiere entgegen.
Am nächsten Tag brechen wir auf zum Cotopaxi. Einem der größten Vulkane des Landes. Wir wandern auf den Spuren von Alexander von Humbldt der 1802 als erster Europäer diesen Vulkan zu erklimmen. Dies haben wir zwar nicht vor aber unsere Wanderung wird mit weiteren Blicken, endloser Natur, Wildpferden und Wasservögel bereichert.

Tag 9
Die Reise wird zu einer wirklichen Pioneerreise. Wir kaufen auf dem ursprünglichen Markt von Saquisili ein und entspannen dann in der heißen Quelle von Papallacta. Was für eine Aussicht auf den Antisana, welch Genuss dürfen wir hier erleben. So mitten in der Natur, auf unserem Weg tiefer in den Regenwald.
Unsere Lodge liegt mitten im Wald in der Nähe von Tena. Jetzt, in seiner ganzen Wildheit präsentiert sich die grüne Hölle vor uns. Gefüllt mit allem was wir nicht kennen. Mit jedem Schritt verbinden wir unsere eigene Dummheit. Wir sind viel zu laut, nicht weise. Wir sind wie Kinder und bestimmt beobachten uns gerade 1000 Augen, selbst wenn wir mit dem Floß auf dem Rio Napo unterwegs sind. Würden wir immer weiter hinauf reisen kämen wir irgendwann in das Gebiet der Huaorani. Die Huaorani sind wohl eines der letzten Jägervölker der Welt. Jene die so ursprünglich leben wie wir es bereits vergessen haben. Diese Tage sind für uns unvergesslich. Ich kenne diese Bilder nur aus dem Fernsehen und kann es nicht glauben, dass wir dies hier in ganzer Schöheit betrachten dürfen. Der Regenwald ist einer der wichtigsten Orte unserer Erde und jetzt bei diesem Anblick verstehen auch wir es. Wir werden uns noch lang darüber unterhalten.







Tag 12
Auf unserer Reise sind noch einige Programmpunkte. Durch die Pastaza Schlucht geht es am majestätischen Wasserfall "Pailon del Diablo" vorbei bis wir in Banos ankommen. Die entspannte Atmosphäre ist wirklich ansteckend. Wir werden immer mehr zu Südamerikanern. Doch irgendwie ist es merkwürdig wieder aus dem Regenwald unter Menschen zu sein. Die Eindrücke auch ohne wilde Tiere waren so bedeutsam, dass wir die magische Anziehungskraft der Wälder mehr schätzen als die Leichtlebigkeit der Menschen in Banos. Auch wenn wir Europäer uns ein Stück davon abschneiden sollten.

Tag 15
Die Tage vergehen und ich vergesse zu schreiben. Die Leichtigkeit des Lebens ist so verlockend, dass ich meine Heimat total vergesse. Wir bestiegen gestern den Tungurahua. Zwar nicht ganz aber immerhin auf 5000m. Ich fühle mich ein Stück wie Alexander von Humboldt. Hat er nicht diese unendliche Reise zu Pferd hier unternommen? Und später als er bis zu seinem Tod an dem Mammutwerk Kosmos schrieb? Nun so viel will und kann ich nicht schreiben. Ich finde kaum Worte für das was hier vor sich geht. Es ist einfach ein völlig anderes Leben.

Tag 17
Wir sind auf dem Weg nach Guayaquil. Die anderen Reisenden wollen noch auf die Galapagos aber ich muss zurück nach Hause. Wir unternahmen noch das was jeder Tourist in Ecuador machen sollte: Eine Fahrt mit den traditionellen Holzwagons (Teufelsnase) entlang der schroffen Andenhänge und den ewigen Nebelschwaden die uns auf der ganzen Reise begleitet haben. Als kulturelles Highlight wartete die Inkastätte Ingapica. Bislang konnte immer noch nicht entschlüsselt werden warum die Inkas diese Stätte bauten. Vielleicht war es eine Festung? Der Besuch auf der Kakaoplantage war ebenfalls einmalig und ja...wir wissen nun wie man Schokolade herstellt. Aber ich verrate es nicht ;-).

Tag 18
Gestern saßen wir noch an der Uferpromenade der Küstenmetropole und tranken unser letztes gemeinsames Bier. Diese Reise verging so schnell, als ob ich alles nur geträumt hätte. Ecuador werde ich wieder bereisen, denke ich mir. Von oben betrachtet kann ich mir kaum vorstellen wie vielfältig dieses Land tatsächlich ist. Es ist verzaubernd, verwirrend, anders. Ecuador war für mich eine Reise fern von allen Standarts aber nah mit Herz und Verstand an dieser Exotik. Davon können andere nur profitieren! Schaut es euch an!

Viva Ecuador


Mehr Informationen: www.travel-and-personality.de
http://www.travel-and-personality.de/Ecuador/erlebnisreisen/anden-regenwald-und-meer/ECUA

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